In der Nacht von Samstag auf Sonntag kollidierte das niederländische Binnenschiff „Rapida“ mit der Eisenbahn-Drehbrücke in Elsfleth, welche die Hunte überspannt. Das 16 Jahre alte Schiff befand sich auf der Fahrt von Oldenburg in Richtung Bremerhaven. Bei der Kollision entstanden erhebliche Schäden an der Brücke sowie leichtere Schäden am Schiff. Erfreulicherweise sind keine Verletzten zu vermelden. Jedoch sind der Bahnverkehr auf der Strecke für mindestens sechs Wochen und der Schiffsverkehr bis zum Abtransport des Mittelteils der Brücke gesperrt.[1]

Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Brake laufen. Dennoch lässt sich anhand der mir vorliegenden Informationen und Bildmaterials der Schluss ziehen, dass menschliches Versagen den Unfall verursacht hat. Das Schiff versuchte gegen 1:20 Uhr in der Nacht, also bei schlechten Sichtverhältnissen, die Brücke zu passieren. Zudem fuhr das Schiff „in Ballast“, also ohne Ladung. Dies führte zu einem hohen Auftrieb. Die Höhe des Pegels der Hunte wurde unterschätzt. In der Folge kollidierte der Bug des Vorschiffs mit der Brücke. Dass eine erhebliche Fehleinschätzung vorlag, erkennt man daran, dass Antennen und Fahrerhaus des Schiffes noch höher liegen. Wären diese mit der Brücke kollidiert, hätte es noch drastischere Schäden am Schiff gegeben.

Aus diesen Gründen halte ich menschliches Versagen für die wahrscheinliche Unfallursache. Die zuständigen Institutionen sind nun aufgefordert, schnellstmöglich den Zug- und Schiffsverkehr wiederherzustellen, damit der Güterumschlag für die Wirtschaft und die Bürger vor Ort am Laufen gehalten wird.

[1] https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/schiff-unfall-kollision-bruecke-zug-100.html (Archiv: https://archive.is/sKJ8E)