Liebe Freunde,

zunächst bitte ich Euch darum, mir meine medial verminderte Präsenz nachzusehen. Viel wichtiger ist mir die bürgernahe und gute Sachpolitik im Interesse unserer Menschen, welche durch Objektivität und Weitsicht geprägt sein sollte. Die Ereignisse der letzten sieben Tage gehen an keinem politisch denkenden Zeitgenossen spurlos vorbei, ohne sich tiefgreifender mit diesen auseinanderzusetzen. Zutiefst bedauere ich ausdrücklich jedes Todesopfer und bin in Gedanken bei deren Familien und Hinterbliebenen.

Schauen wir in der eigenen jüngeren Geschichte zurück, so wurde im Zuge der Demonstrationen bei Pegida/Legida, oder durch das Erstarken der AfD in Sachsen unser ganzer Freistaat mit seinen Bürgern in Sippenhaft genommen und als „Schandfleck Deutschlands“ diffamiert. Das Resultat: 2019 wurden wir die stärkste Oppositionspartei Deutschlands. Dies gelang vor allem durch die vielen persönlichen Gespräche zwischen Funktions- und Mandatsträgern mit den aufrichtig interessierten Bürgern und Wählern. Auch wenn wir uns noch immer gegen Vorurteile, falsche Anschuldigungen und Verleumdungen wehren müssen, so beweist es dennoch, dass sich unsere vor Jahren verächtlich als „Verschwörungstheorien“ abgetane Bedenken mittlerweile zu real existierenden Problemen und damit Fakten entwickelten. Doch was hat das mit der aktuellen Situation zu tun?

Ich kann es nicht fassen, dass Journalisten, führende Politiker, Medienschaffende und Konzernvorstände nicht in der Lage sind, explosive Situationen mit äußerster Behutsamkeit, Fingerspitzengefühl, größtmöglicher Objektivität, Sachlichkeit und Weitsicht sowohl im Innen- als auch Außenverhältnis zu kommunizieren und alles Machbare für ein gesellschaftliches Miteinander aufzubieten. Wieder einmal werden wir Zeugen dessen, wogegen wir uns immer wieder wehren mussten: medial geschürte Angst, Panikmache und die erneute Spaltung unserer Gesellschaft. Entweder bekundet man über Soziale Netzwerke seine Solidarität mit der Ukraine, oder man gilt als „Putinversteher“. Heute wird vom „Russenfreund“ oder eben vom „Putinversteher“ gesprochen, ohne auch nur im Ansatz eine objektive Faktenanalyse zu betreiben, geschweige denn nach einem konkreten WARUM zu fragen. Massive Auswirkungen solcher Vorgehensweisen werden nicht abgeschätzt, oder ist dies gar Kalkül? Man stelle sich nur vor, Kanada würde Russland um militärische Unterstützung an der Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika bitten. Dieses Szenario wäre hochinteressant, definitiv.

Fakt ist seit letzter Woche:

Es gibt unnötig Tote und Verletzte auf beiden Seiten, welche durch die Einhaltung von getroffenen Abmachungen hätten vermieden werden müssen und können!

Zutiefst beschämt mich:

  1. Die einseitige westliche Politik, welche auf Kosten der hier lebenden russischen Mitbürger, deren Angehörigen und Freunden betrieben wird, welche genauso unverschuldet in diese Situation geraten sind wie Sie und ich!
  2. Dass die in Deutschland lebenden russischen Mitbürger, insbesondere Künstler und Sportler, mittlerweile ausgegrenzt werden, indem sie Auftrittsverbote erhalten, oder die Beendigung ihres Vertrages hinnehmen müssen.
  3. Die an Lächerlichkeit nicht zu überbietenden Sanktionierungen russischer Waren in deutschen Einkaufsmärkten – in der Hoffnung, Putin wirtschaftlich zu treffen.
  4. Dass man jene, welche sich seit Jahren mit der geopolitischen Entwicklung im Donbas sowie dem Verhältnis zwischen Russland, Ukraine und auch der Nato beschäftigen, als „Putinjünger“/ „Putinversteher“ abstempelt und in Geiselhaft nimmt.
  5. Dass es dieser Regierung innerhalb kürzester Zeit erneut gelingt, Menschen gesellschaftlich gegeneinander auszuspielen: Geimpfte gegen Ungeimpfte; Impfbefürworter gegen Impfgegner; selbstständig denkende Menschen gegen regierungsvertrauende Menschen und hier lebende Ukrainer gegen Russen und/oder sich neutral verhaltende Menschen jeglicher Nationalität.

Soweit hätte es eine seiner Bevölkerung verpflichtete Regierung nicht kommen lassen dürfen.

Mein Fazit: Mir widerspricht die einseitige Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien, der Ausschluss internationaler Medien wie RT-Deutsch sowie die Einschränkung von Plattformen wie Telegram durch unsere Regierung. Diese handelt undemokratisch und manipulativ, um ihre eigenen Interessen zu wahren und diese zwangsläufig umzusetzen.
Ohne eine umfassende und objektive Faktenlage zu kennen, werde ich mich im Interesse der bisher und hoffentlich baldigst wieder guten Beziehungen zu beiden Staaten weder voreilig noch halbwissend und damit unprofessionell positionieren!

Mit nachdenklichen Grüßen,

Ihr René Bochmann.

06.03.2022