Liebe Landsleute,

„Die Inflation – alias Geldentwertung – lag in Europa Jahrzehntelang unter zwei Prozent. Doch nun überstieg sie bereits die Fünf-Prozent-Marke. […] Der bekannte Ökonom geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage verschlimmern wird.“ Es braucht vor allem fachkundige Ökonomen wie Prof. Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, um solche Zustände präzise zu analysieren, und es braucht Mut, gewonnene Erkenntnisse, seien sie noch so brisant, auch auszusprechen.

Für die Erkenntnis, dass dem Deutschen das Geld ausgeht, genügt jedoch ein Blick ins Portemonnaie. Die WELT schreibt dazu: „Jetzt ist es offiziell: Im Jahr 2021 haben die Deutschen keinen Gehaltszuwachs erzielt. Unter dem Strich bleibt Arbeitnehmern sogar weniger Kaufkraft als ein Jahr zuvor. Zwar haben Löhne und Gehälter nach dem Einbruch von 2020 wieder zulegen können. Im Durchschnitt reicht das Mehr auf dem Lohnzettel aber nicht aus, um mit den gestiegenen Preisen mithalten zu können.“ [2]

Prof. Sinn führt für die aktuelle Inflation vor allem die weltweiten Lieferengpässe an, wodurch Firmen im verarbeitenden Gewerbe das Material fehlt. Auch die gewerblichen Erzeugerpreise für Zwischenprodukte im Handel seien binnen Jahresfrist um 24% angestiegen. Die derzeitige Entwicklung sei noch nicht bei den Konsumentenpreisen angekommen, wodurch Prof. Sinn in naher Zukunft weitere Preissteigerungen für die Konsumenten voraussagt. [3] Deshalb fragen die Abgeordneten Jan-Wenzel Schmidt, Martin Reichardt, ich (René Bochmann) sowie die Fraktion die Bundesregierung in unserer Kleinen Anfrage:

  1. Wie beurteilt die Bundesregierung die Lieferengpässe von Materialien im produzierenden Gewerbe?
  2. Gibt es Be- und Entlade-Staus in den deutschen Seehäfen?
  3. Wird die Bundesregierung die EZB zum Handeln auffordern und einen Gegenkurs zur Null-Zins-Politik verlangen?
  4. Welche Maßnahmen ergreift die Deutsche Bundesbank, um der Inflationsexplosion entgegenzuwirken?
  5. Wie will die Bundesregierung den steigenden Inflationsraten in Deutschland entgegenwirken?
  6. Wie hoch sind die Inflationsraten in Deutschland bei Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs?
  7. Ist es gesetzlich zulässig, dass Banken, Geldhäuser, Sparkassen „Strafzinsen“ für Sparguthaben ihrer Kunden als sogenannte Verwahrgelder verlangen dürfen?
  8. Sind diese Verwahrgelder als eine Maßnahme zu werten, der Null-Zins-Politik der EZB entgegenzuwirken?

René Bochmann.

Mitglied des Deutschen Bundestages

Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Nordsachsen

Mitglied des nordsächsischen Kreistages

[1] https://www.epochtimes.de/wirtschaft/star-oekonom-sinn-warnt-vor-inflations-explosion-a3716377.html

[2] https://www.welt.de/finanzen/verbraucher/plus236950789/Realloehne-sinken-Arbeitnehmer-verlieren-erneut-gegen-die-Inflation.html

[3] https://www.thepioneer.de/originals/steingarts-morning-briefing/podcasts/da-steckt-noch-inflation-in-der-pipeline

17.02.2022