Am heutigen Donnerstagmorgen war ich zum parlamentarischen Frühstück der Binnenhäfen eingeladen, um mich über ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre Lösungsvorschläge zu informieren. Zu lange hatte man den ältesten und einen der wirtschaftlichsten Transportwege in der Menschheitsgeschichte sträflichst vernachlässigt! Jetzt, angesichts einer vor uns liegenden Energiekrise und der bitteren Erkenntnis, dass nur beschränkt alternative Transportwege vorhanden sind, erinnert man sich hoffnungsvoll der Wasserwege und Binnenschifffahrt. Nicht einmal jetzt begreifen einige Regierungsvertreter, dass eine stets den aktuellen Bedingungen angepasste und gut gepflegte Binnenschifffahrt uns in dieser schwierigen Situation hätte viel stärker entlasten und unterstützen können.
Es ist für mich, als direkt gewählter Abgeordneter, eine Schande, sehen zu müssen, dass es erst einer dramatischen Situation bedarf, um sich an einen einst wichtigsten Industriegehilfen des 19. Jahrhunderts (Rhein, Ruhr, Main, Weser, Ems, Neckar, Donau, Elbe usw.) zu erinnern. Dies zeugt aber eben auch sowohl von geheuchelter Verkehrs- als auch von völlig verfehlter Energie- und Umweltpolitik der Regierungsparteien. Leider lässt sich derzeit nicht im Ansatz erkennen, dass man um zeitnahe und gemeinsame Lösungen bemüht ist.